• Steigerung des Umsatzes auf neue Rekordhöhe
• Ergebnisse gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert
• Gute Unternehmensentwicklung auch im laufenden Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr 2012/13 war für die FACC AG nach vorläufigen Kennzahlen operativ wie strategisch sehr erfolgreich. Mit einem Umsatzvon 433,9 Mio.€ und einem Anstieg um 78,8 Mio.€ übertraf der Konzern das Vorjahr (355,1 Mio.€) um 22,2 Prozent. Dies ist vor allem durch eine starke Wachstumsdynamik bedingt, die auf eine Zunahme im zivilen Luftfahrtgeschäft sowie auf die Krisenfestigkeit des Luftverkehrs zurückzuführen ist.

„Unsere Ergebnisse im Geschäftsjahr 2012/13 haben die Erwartungen voll und ganz erfüllt. Damit beweisen wir einmal mehr: Die FACC ist ein solides, erfolgreiches Unternehmen mit hervorragenden Wachstumsperspektiven. Zweifelsohne sehen wir uns im Jahr 2013 Herausforderungen gegenüber, jedoch haben wir mit unterschiedlichsten strategischen Maßnahmen die Weichen für steigende Profitabilität gestellt“, sagte Dipl.-Ing. Walter Stephan, Vorstandsvorsitzender der FACC AG.

Einen starken Anstieg verzeichnete das Unternehmen beim operativen Ergebnis, das sich von 24,3  Mio.€ im Vorjahr um 11,4 Mio.€ auf 35,7 Mio. € erhöhte. 

Der Jahresüberschuss nach Abzug der Steuer und Zinsen verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 10,0 Mio.€ auf 20,1 Mio.€.

Entwicklung in den Divisionen im Jahr 2012/13

Im Geschäftsjahr 2012/13 haben sich die Produktionsraten in der Luftfahrtindustrie aufgrund der nach wie vor anhaltenden Nachfrage der Airlines nach modernen gewichtsoptimierten Flugzeugen sowie Triebwerken mit gesteigerter Effizienz wie schon in den drei Jahre zuvor weiterhin nach oben bewegt.

Division Aerostructures

Dank der positiven Entwicklung am Luftfahrtmarkt konnten die Umsätze in der Division Aerostructures wie geplant umgesetzt und sogar leicht übertroffen werden. Bei den Umsätzen aus Serienlieferungen wurde beim Kunden Boeing vor allem aufgrund steigender Bedarfe im Boeing 787 Programm eine Erhöhung von 10 % gegenüber den Planwerten erzielt. Hohe Bedarfe bei den Airbus Programmen A320, A330 und A380 trugen zu Umsatzsteigerungen von 30 % beim Kunden Airbus bei. Investitionen in Neuprojekte wie die A350 XWB Spoiler, die A350 XWB Winglets oder die Bombardier CSeries Wing-to-body Fairings und eine Zunahme der Entwicklungsleistungen stellen zudem einen wesentlichen Bestandteil der Aerostructures-Umsätze dar und wirken sich positiv auf den Gesamtumsatz aus. 

Die Division Aerostructures verbuchte eine Umsatzsteigerung um 27,1 Prozent auf 219,5 Mio.€.

Division Engines & Nacelles

Der Geschäftsverlauf im Bereich Engines & Nacelles war im Geschäftsjahr 2012/13 stabil, wobei ein hoher Bedarf bei älteren Programmen wie Airbus A320 oder Gulfstream GIV zu verzeichnen war, gepaart mit einer sehr guten Entwicklung der neueren Projekte wie der Rolls-Royce Triebwerke Trent 900 und BR725 oder des Pratt & Whitney Triebwerks PE306/307.

Der Umsatz der Division Engines & Nacelles entwickelte sich auf 96,2 Mio. €, was einem Umsatzanstieg um 25,27 Prozent gleichkommt.

Division Interiors

Das Geschäftsjahr 2012/13 war in der Division Interiors geprägt durch ein Wachstum von 17 Prozent bei den Produktlieferungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz mit Produkten für Commercial Jets konnte um 12 Prozent zulegen, der  Umsatz mit Produkten für Business Jets um 27 Prozent – die Umsatzwerte beider Bereiche liegen damit deutlich über den Planwerten. Der starke Anstieg im Business Jet-Bereich ist speziell auf eine Ratensteigerung im Bombardier Challenger 300 Programm, aber auch auf sehr gute Raten des Embraer Phenom 300 Programms zurückzuführen. Der Zuwachs bei den Commercial Jets ist hingegen vorrangig auf die Ratensteigerungen der Airbus Flugzeugfamilien A320 und A380 zurückzuführen.

In Summe stieg der Umsatz der Division Interiors um 11,9 Prozent auf 118,2 Mio.€.

Forschungsaktivitäten

FACC baute im 2012/13 den Schlüsselbereich Forschung & Entwicklung weiter aus. Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung und Engineering stiegen um 37,5 Prozent auf 96,8 Mio.€.

Investitionen

Im Einklang mit den Langfristplanungen und bedingt durch den hohen Auftragsstand der FACC wurden gezielt Investitionen zur Kapazitätserweiterung an den österreichischen Standorten getätigt. Die Investitionen umfassten zum einen die Schaffung von zusätzlichen Produktionskapazitäten als auch in Technologien für Neuprojekte. Wesentliche Investitionen zur nachhaltigen Stärkung der FACC sind die Errichtung des Technologiezentrums am Standort St. Martin als auch die Erschließung von 4.000 m² zusätzlicher Montagefläche und die Erweiterungen der Anlagenkapazität um zwei Autoklaven, zwei 5-Achsen-CNC-Fräsanlagen sowie modernste Mess- und Prüfanlagen. Das umfangreiche Investitionsprogramm trägt maßgeblich zur Absicherung des zukünftigen Umsatzwachstums der FACC bei.

Personal

Der dynamische Trend der letzten Jahre betreffend Personalrekrutierung setzte sich auch im Geschäftsjahr 2012/13 fort. In Summe erhöhte sich der Arbeiter- und Angestelltenbereich um 322 MitarbeiterInnen. Zum 28.2.2013 betrug der Gesamtpersonalstand in Österreich 2.269 MitarbeiterInnen (+17%). Davon waren 1.407 Personen Arbeiter (+14%)  und 862 Personen Angestellte (+22%). Im Durchschnitt beschäftigte die FACC AG 2.108 MitarbeiterInnen. Im Ausland waren zum Stichtag 155 (+5 %) MitarbeiterInnen für das Unternehmen tätig.

Planung und Ausblick

Das Umfeld der Luftfahrtindustrie entwickelte sich 2012/13 äußerst positiv und war gekennzeichnet durch einen neuen Rekordwert bei den Auslieferungen von Großflugzeugen (+17%). Der Ausblick der FACC basiert auf der Annahme, dass die Flugzeughersteller Airbus und Boeing die Flugzeugauslieferungen des Vorjahres heuer nochmals um mindestens 5 % übertreffen werden. Dafür verantwortlich ist insbesondere das Anlaufen der Boeing 787 Auslieferungen sowie Ratensteigerungen bei Airbus A320, Airbus A330, Airbus A380, Boeing 737 und Boeing 777. Dieser Anstieg ist bedingt durch ein weltweites Wachstum im Passagieraufkommen von mehr als 4 Prozent, das trotz anhaltend gedämpfter wirtschaftlicher Stimmung stattfindet, jedoch stark fokussiert ist auf die Regionen Asien/Pazifik, Mittlerer Osten sowie Afrika. Die Airlines verzeichnen weltweit großteils Gewinne und rüsten ihre bestehenden Flotten verstärkt auf neue, effiziente Flugzeuge um. Die Flugzeugbestellungen beim Duopol Airbus und Boeing betragen 2012 gesamt 2.253 Flugzeuge und liegen damit nur geringfügig hinter den entsprechenden Zahlen von 2011 bzw. des Rekordjahres 2007.

Die FACC hat im abgelaufenen Geschäftsjahr massiv in die Entwicklung neuer Produkte für ihre Kunden investiert. Hier ist vor allem die Entwicklungsbeteiligung an den  Commercial Jets Boeing 787-9, die Airbus A350 XWB sowie die Bombardier C-Series zu erwähnen. Neben den Ratensteigerungen auf dem bestehenden Produktportfolio werden diese Neuprojekte zukünftig für einen starken Anstieg des Geschäftsvolumens der FACC verantwortlich sein. Eine wesentliche Grundlage für kurzfristiges Wachstum wurde durch die Entwicklung einer neuen Variante von Winglets für die Boeing 737NG geschaffen. Mit der Hereinnahme eines Auftrages für die A320 NEO im Triebwerksbereich ist auch gewährleistet, dass FACC auf dem Flugzeugmuster A320 einen reibungslosen Übergang auf die neue Modellpalette der A320 Serie sicherstellt. Die Beauftragung zur Fertigung der Landeklappe für die A321 leistet einen weiteren bedeutenden Beitrag zur Umsatzsteigerung.

Das Wachstum am Markt der Business Jets, der 2007 einen massiven Einbruch erlebte, liegt weiter hinter den Erwartungen zurück.  Die FACC wird jedoch in den kommenden Jahren dank verschiedener Neuentwicklungen ein überproportionales Wachstum gegenüber dem Markt verzeichnen. FACC sieht in diesem Sektor zudem eine starke Reduzierung der Produktlebenszyklen der  Flugzeugmodelle und damit auch der dort eingesetzten Interiors, was für die FACC AG zukünftig eine Steigerung der Projektumsätze aufgrund von höheren Entwicklungsleistungen bedeuten wird.

Die Auftragsrücklage der FACC AG hat im Berichtszeitraum leicht zugenommen. Für die weitere Unternehmensentwicklung bedeutet das, dass bei jährlichen Umsatzsteigerungen von 20 Prozent die Produktionsstandorte der FACC über einen Zeitraum von zumindest fünf Jahren ausgelastet sein werden. Um zukünftiges Wachstum bewältigen und die nötigen Expansionsschritte setzen zu können, plant das Unternehmen, eine Unternehmensanleihe zu begeben.