Umsatz erhöhte sich auf 272 Mio. Euro
Operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich verbessert
Hoher Auftragspolster sichert weiteres profitables Wachstum

Ried. Die FACC AG ist im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einer starken operativen Geschäftsentwicklung wieder auf den geplanten Wachstumskurs zurückgekehrt. Der Umsatz kletterte um 8 % auf 272 Mio. Euro (Vorjahr: 251 Mio. Euro). Entgegen dem wirtschaftlichen Ausblick zum Jahresende 2009 entwickelt sich die globale Wirtschaft im Geschäftsjahr 2010/11 besser und schneller als erwartet. Dieser generellen Trendwende entsprechend stabilisierte sich die Luftfahrzeugindustrie im zweiten Halbjahr 2010/11, Signale in Richtung steigender Produktionsraten, welche bereits in den ersten Monaten ersichtlich waren, haben sich bestätigt und weiter verstärkt.

Das EBITDA (Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen) beträgt 42,6 Mio. Euro und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 16,8 Mio. Euro erhöht.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Marktwerten (EBT) veränderte sich von 7,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 24,8 Mio. Euro.

Das EBIT (Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 220 % und beträgt 26,3 Mio. Euro.

„Wir können mit der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden sein. Wir haben erfreuliche Umsatzzuwächse generiert, neue Rekordwerte beim Ergebnis erzielt und unsere Ziele für das Gesamtjahr mehr als erfüllt", betont Walter Stephan, Vorstandsvorsitzender der FACC AG. „Wir haben sämtliche Aktivitäten zur Wertschöpfungsoptimierung und Effizienzsteigerung konsequent vorangetrieben. Durch Erhöhung des Automatisierungsgrades in der Fertigung konnten wir unsere Produktivität deutlich verbessern und unserer Profitabilität steigern."

Zum 28.2.2011 betrug der Gesamtpersonalstand in Österreich 1.600 und im Ausland 61 Mitarbeiter. Im Durchschnitt beschäftigte FACC im Geschäftsjahr 2010/11 1.582 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.529 Mitarbeiter).

Das Unternehmen besaß zum Ende des Geschäftsjahres eine Auftragsrücklage von 2,88 Mrd. USD, die sich gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (1,68 Mrd. USD) um 71,87 % erhöht hat. Diese erfreuliche Entwicklung ist auf die gute Positionierung von FACC bei den wichtigen Flugzeugherstellern und ihrer Beteiligung an allen bedeutenden Flugzeugfamilien zurückzuführen, wobei der größte Anteil des Auftragsbestandes derzeit durch die Flugzeugfamilien A350XWB, Boeing 787, A380, A320 und Boeing 737 gebildet wird.

Entwicklung in den Geschäftsfeldern im Jahr 2010/11

Geschäftsfeld Aerostructures

Dank leicht steigender Bedarfe bei den Passagierflugzeugen im dritten und vierten Quartal konnte das Geschäftsfeld Aerostructures entgegen der Budgetplanung die Umsätze weiter erhöhen. Dies betraf sowohl die Bereiche Boeing Aerostructures und Airbus Aerostructures. Die in den letzten Jahren vorgenommenen Investitionen in Neuprojekte stellen mittlerweile einen wesentlichen Bestandteil der Aerostructures Umsätze dar und wirken damit ebenfalls wachstumssteigernd.
In Summe konnte das Geschäftsfeld Aerostructures gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzzuwachs von 11 % auf 146 Mio. Euro (Vorjahr: 131,0 Mio. Euro) erzielen.

Geschäftsfeld Engine & Nacelle

Die Marktsituation für Triebwerksteile (Engine) hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholt, wobei speziell der Aufschwung im Business Jet Markt zu einem starken Umsatzplus geführt hat. Der Produktumsatz im Bereich Triebwerksverkleidungen (Nacelle) blieb aufgrund von Programmverzögerungen unter der ursprünglichen Budgetprognose.
In Summe konnte das Geschäftsfeld Engine & Nacelle gegenüber dem Vorjahr den Umsatz auf 44 Mio. Euro (Vorjahr: 43 Mio. Euro) minimal steigern. 

Geschäftsfeld Interiors

Im Geschäftsjahr 2010/11 konnte das Geschäftsfeld Interiors eine Trendumkehr beim Umsatz einleiten und ein Wachstum von 5,4 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielen. Während der Umsatz mit Produkten für Commercial Jets um 21 % zulegen konnte, war der Umsatz mit Produkten für Business-Jets um weitere -9,5 % rückläufig. Der weitere Rückgang im Business-Jet-Bereich ist darauf zurückzuführen, dass einerseits Kunden stornierte und geparkte Flugzeuge verkauften, die bereits mit Kabinen ausgestattet waren und andererseits aber auch der gesamte Markt für Business-Jets gegenüber dem Vorjahr nochmals rückläufig war. Der starke Zuwachs bei den Commercial Jets geht hingegen im überwiegenden Maße auf die Ratensteigerungen der Airbus Flugzeugprogramme zurück und zu einem geringeren Maß auf erste Umsätze mit neuen Aufträgen.
In Summe konnte das Geschäftsfeld Interiors gegenüber dem Vorjahr den Umsatz auf 81,7 Mio. Euro (Vorjahr: 76,9 Mio. Euro) erhöhen.

Ausblick für 2011/12: Erneut sehr gutes operatives Ergebnis erwartet

Das Umfeld der Luftfahrtindustrie hat sich 2010 sehr stark verändert. Die Vorschauen von Industrieexperten (IATA) für Verkehrsaufkommen und die Profitabilität der Fluggesellschaften wurden mehrmals nach oben revidiert. Im September 2010 konnte somit das Verkehrsaufkommen von vor der Krise wieder erreicht werden. Der positive Trend hat zu der Ankündigung der Steigerung der Fertigungsraten für die populären Flugzeugtypen Boeing 737, Boeing 777, A320 und A330 geführt. Obwohl eine erfreuliche Entwicklung vorliegt, sind die Airlines und die Industrie mit einer bis dato nicht da gewesenen Marktunsicherheit und einer Volatilität konfrontiert. Politische Unruhen in den arabischen Ländern und damit zusammenhängende Veränderungen bei wesentlichen gewinnbestimmenden Faktoren (Auslastung der Flugzeuge, Kerosinpreise) könnten schon 2011 die Ertragslage der Airlines schwächen und das Orderverhalten nachhaltig beeinflussen.
Während die oben genannten etablierten Flugzeugtypen in den kommenden Quartalen Produktionsratenanstiege verzeichnen werden, sind die neuen Flugzeugprogramme weiterhin mit technischen Problemen in der Entwicklung und Produktion konfrontiert, die zur Verspätung beim Service Entry dieser Flugzeuge führen werden.
Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet die FACC AG aus heutiger Sicht einen weiteren Umsatzanstieg, während das Rekordniveau der operativen Ergebnisse EBITDA und EBIT aus dem Jahr 2010/11 wiederholt werden soll. Dank großer Neuaufträge bei den Flugzeugtypen A350 XWB, A380, SSJ100, C919 sowie bei den Business Jets Falcon 2000, Falcon 900 und Hawker 800 ist die Auftragsrücklage auf 2,88 Mrd. USD angestiegen und wird das profitable Wachstum des Unternehmens langfristig absichern. Im Rahmen des Wachstumskurses wird FACC die Investitionen im laufenden Geschäftsjahr deutlich steigern.

Über FACC

Die FACC AG ist eines der weltweit führenden Unternehmen in Design, Entwicklung und Fertigung von fortschrittlichen Faserverbundkomponenten und -systemen für die Luftfahrtindustrie. Die Produktpalette reicht von Strukturbauteilen an Rumpf und Tragflächen über Triebwerkskomponenten bis hin zu kompletten Passagierkabinen für zivile Verkehrsflugzeuge, Business Jets und Hubschrauber. FACC produziert für alle großen Flugzeughersteller wie Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, COMAC und Sukhoi sowie Triebwerkhersteller und Sublieferanten der Flugzeughersteller.

 

Rechtlicher Hinweis
Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen, Erwartungen oder Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen davon abweichen. FACC AG übernimmt keine Verpflichtungen, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren. Sämtliche Finanzangaben entsprechen den Zahlen aus dem Einzelabschluss der FACC AG, welcher nach den Bilanzierungsvorschriften der International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wurde.