Die FACC AG ist von Innovationsministerin Doris Bures als erstes Unternehmen in Österreich als „Frontrunner“ ausgewählt worden. Die vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) vergebene Auszeichnung ehrt jene innovativen Top-Unternehmen, die in ihren Bereichen europa- und weltweit Technologie- und Marktführern sind, hohe Exportquoten haben und gleichermaßen stark in Forschung und in Produktion investieren.

Innovationsministerin Doris Bures überreichte die „Frontrunner“-Trophäe am 15. Mai anlässlich ihres Besuches bei der FACC AG und hebt dabei die Innovationsstärke des in Österreich führenden Luftfahrtzulieferanten besonders hervor: „Am Beispiel von FACC AG sieht man, wie weit man mit Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation kommen kann: Man beginnt mit einer für Österreich traditionellen Skiproduktion und landet dann an der Spitze der internationalen Luftfahrt."

FACC nimmt auf dem Gebiet der Faserverbundleichtbauteile für die internationale Luftfahrtindustrie technologisch eine führende Stellung ein. Mit Investitionen in der Höhe von 20 % des Umsatzes in die Forschung und Entwicklung sowie in den Ausbau von Technologie und Infrastruktur baut das Unternehmen seine Spitzenposition im globalen Wettbewerb aus und sichert damit nachhaltig Standorte und Arbeitsplätze in Österreich. „Wir haben am Weltmarkt eine Position als Innovationsführer errungen – unsere Exportquote von annähernd 100 % ist der beste Beweis dafür. Gemeinsam mit unseren Kunden und Lieferanten erarbeiten wir maßgeschneiderte Leichtbaukonzepte und –systeme, die Gewicht und Treibstoff einsparen und die Effizienz im Flugbetrieb erhöhen“, unterstreicht Walter Stephan, Vorstandsvorsitzender der FACC AG, die Leistungen der FACC. Im Rahmen ihrer Forschungsaktivitäten ist FACC neben internationalen Kooperationen auch national sehr stark mit Forschungseinrichtungen vernetzt und bindet zahlreiche heimische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als Zulieferer, vorgelagerte Betriebe und Dienstleister ein. Damit trägt FACC wesentlich zur Wertschöpfung umliegender Regionen und zur Wirtschaftsleistung Österreichs bei. „Luftfahrtforschung ist aufgrund langer Entwicklungszeiten und einer hohen Vor- und Eigenfinanzierung immer mit Risiken verbunden. Die Frontrunner-Initiative des BMVIT und die gemeinsam mit der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und der Austria Wirtschaftsservice aws durchgeführten Förderinstrumente sind hier essenziell – sie schaffen optimale Rahmenbedingungen und geben umfassende Unterstützung für unsere Forschungs- und Investitionsvorhaben“, so Stephan.  

Vorsprung durch Forschung und Innovation

Die grundlagenorientierten Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung der FACC AG sind seit Jahren langfristig ausgelegt. Die generellen Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung neuer Bauweisenkonzepte von Flugzeugkomponenten, optimierter und neuer Fertigungstechnologien und Materialen, sowie neuer Berechnungs- und Simulationsmethoden.

Im Bereich neuer Bauweisenkonzepte handelt es sich im Allgemeinen um die Substitution von metallischen Werkstoffen durch Faserverbundwerkstoffe – sogenannter Composites. So wurden in den letzten Jahren erfolgreich Ergebnisse der Forschungsprojekte in der Serie umgesetzt, die die Wettbewerbsfähigkeit der FACC AG über Jahre hinaus sicherstellen. Airbus und Boeing-Flugzeuge fliegen mit Bauteilen – Winglets, Spoiler, Fairings, Schubumkehrkomponenten – die konzeptionell in der F&E-Abteilung der FACC AG ihren Ursprung haben.

Bei der Entwicklung neuer Fertigungstechnologien geht es in erster Linie darum, die zeit- und arbeitsintensive Autoklaventechnologie durch neue alternative Technologien zu ersetzen. Die FACC AG hat dabei einen Quantensprung geschafft, komplexe metallische Strukturen durch Composites zu ersetzen, welche im Harzinjektionsverfahren hergestellt werden. In den letzten drei Jahren hat es die FACC AG geschafft, große integrale Composite-Flügelkomponenten in einem neuen Verfahren herzustellen, in dem auf die kostenintensive Autoklaventechnologie verzichtet werden kann. In diesem Verfahren werden trockene Kohlenstofffasergelege mit Harz getränkt und anschließend unter erhöhter Temperatur ausgehärtet. Diese neue Technologie wurde von FACC AG zum Patent angemeldet. Die jüngsten Forschungsschwerpunkte der FACC AG liegen im Bereich Flechten, sowie der Automatisierung. Durch die zu erwartende Steigerung der Flugzeugproduktion sowohl bei Airbus als auch Boeing müssen Fertigungsschritte automatisiert werden.

Aber auch das Gebiet der Berechnungsmethoden und Simulation außerhalb der Strukturmechanik gewinnt immer mehr an  Bedeutung, können doch dadurch Kosten im gesamten Produkt-Entwicklungs- und Herstellprozess eingespart werden. Die FACC AG setzt dabei auf die Entwicklung neuer Methoden in der Bauteilauslegung, sowie die Simulation von Fertigungsprozessen. Gerade in der Fertigungssimulation sollen damit kosten- und zeitintensive Änderung von Werkzeugen und Fertigungsabläufen eingespart werden.

Alle F&E-Projekte der FACC AG werden erfolgreich mit universitären und industriellen Partnern durchgeführt. Dabei kann die FACC AG auf ein großes nationales und internationales Netzwerk von Partnern zurückgreifen.