Transport des überdimensionalen Heißluftofens als logistische Herausforderung.
Stetiges Unternehmenswachstum der FACC AG erfordert umfangreiche Investitionen.
Im Zuge eines groß angelegten Investitionsprogramms baut die FACC AG ihre oberösterreichischen Standorte weiter aus. Das starke Wachstum, bedingt vor allem durch die Ratensteigerungen bei den Flugzeugprogrammen Airbus A380 und Boeing 787, erfordern neben der Errichtung einer Zentrale für Forschung und Entwicklung auch eine Ausweitung der bestehenden Fertigungskapazitäten im Werk 4 für Engines & Nacelles. Startschuss für die Bauaktivitäten war die gestrige Einbringung des Autoklavs, der mit einer Länge von 22,5 Metern und einem Durchmesser von 6,1 Metern die größte Fertigungsanlage in der neu zu errichtenden Werkshalle sein wird. Im Anschluss daran wurde der Bau der Produktionsstätte fortgesetzt. Fertigstellung der Werkshalle ist für Ende Juli geplant.
„Im abgelaufen Geschäftsjahr ist der FACC Umsatz um 31 % gestiegen. Ein weiterer Umsatzanstieg um 15 % oder mehr wird für das Geschäftsjahr 2012/13 erwartet", berichtete Robert Machtlinger, Vorstand Technik der FACC AG. „FACC wird aus diesem Grund an den Standorten in Oberösterreich erheblich investieren. Dieser Heißluftofen ist der zweite in dieser Größe bei FACC und wird maßgeblich zur Kapazitätsausweitung der zehn bereits bestehenden Heißluftöfen beitragen."
Der Autoklav wird zur Fertigung von Triebwerkskomponenten zum Einsatz kommen. Die Flugzeugbauteile aus Faserverbundmaterialien werden in dem Kessel unter hohem Druck und Wärme ausgehärtet.
Aufwendige Logistik beim Transport des Autoklavs
Seine lange Reise vom deutschen Hersteller Scholz in Coesfeld (D) nach Oberösterreich trat der Autoklav per Schiff an. Er wurde am 13. März im Hafen Lüdinghausen auf ein Binnenschiff verladen und traf am 29. März in Aschach an der Donau ein. Dort wurde der Heißluftofen von der Firma Felbermayr auf einen Tieflader umgeschlagen, um das letzte Teilstück der Anlieferung zum Zielort Reichersberg auf der Straße zu absolvieren. Der Schwertransporter hatte eine Länge von 38,5 Meter, eine Breite von 6,5 Meter und ein Gewicht von 220 Tonnen. Die Zugmaschinen, die für den Transport eingesetzt wurden, zählen zu den stärksten Europas und verfügen jeweils über 800 PS. Das Gewicht des Autoklavs von 140 Tonnen ruhte auf einem Tieflader, verteilt auf zwölf und acht Achsen. Entlang der Strecke mussten im Vorfeld mehrere Brückenbauwerke, die für das Gewicht nicht zugelassen waren, verstärkt werden. Zahlreiche Strom- bzw. Telefonkabel mussten gehoben, Äste von Bäumen geschnitten und Verkehrszeichen, Ampeln, Lichtmasten und Zäune entfernt werden.
Investitionen sichern Erfolg von FACC ab
Die FACC AG wird in den kommenden zwei Jahren an den heimischen Standorten insgesamt 54 Millionen Euro in neue Gebäude, Anlagen und Produkte investieren. Es entstehen eine neue Zentrale für Forschung und Entwicklung, ein modernes Engineering Test-Center zur Qualifizierung von Faserverbundbauteilen und -materialien sowie eine neue Werkshalle. „Das Management und die Eigentümer der FACC AG haben dieses umfangreiche Investitionsprogramm am Standort Österreich beschlossen, um den eingeschlagenen Wachstumskurs des Unternehmens zu unterstützen und FACC als innovatives und profitables Unternehmen weiter zu entwickeln", hob Robert Machtlinger den positiven Geschäftsverlauf des Unternehmens hervor. Im Zuge des Ausbaus wird die Fläche für Produktion und Büros um gesamt rund 14.000 Quadratmeter erweitert. FACC schafft damit neue hochwertige Arbeitsplätze für rund 500 Mitarbeiter. Die Anzahl der Mitarbeiter ist bereits in den letzten Monaten dank des erfolgreichen Wachstums stark gestiegen. „Verschiedene Positionen sind noch zu besetzen und wir suchen technikversierte und innovative Persönlichkeiten, die Interesse an einem abwechslungsreichen und zukunftssicheren Arbeitsplatz in einem weltweit tätigen Unternehmen der Wachstumsbranche Luftfahrt haben", so Machtlinger.
Über FACC
Die FACC AG ist eines der weltweit führenden Unternehmen in Design, Entwicklung und Fertigung von fortschrittlichen Faserverbundkomponenten und -systemen für die Luftfahrtindustrie. Die Produktpalette reicht von Strukturbauteilen an Rumpf und Tragflächen über Triebwerkskomponenten bis hin zu kompletten Passagierkabinen für zivile Verkehrsflugzeuge, Business Jets und Hubschrauber. FACC produziert für alle großen Flugzeughersteller wie Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, COMAC und Sukhoi sowie Triebwerkhersteller und Sublieferanten der Flugzeughersteller.
Im Geschäftsjahr 2010/11 erzielte FACC einen Jahresumsatz von 271,8 Mio. Euro und beschäftigte durchschnittlich 1.582 Mitarbeiter. Weitergehende Informationen stehen unter www.facc.at zur Verfügung.